Die 15-jährige Leo ist in Deutschland ohne Vater aufgewachsen. Als sie von seiner Identität erfährt, macht sie sich sofort auf die Suche nach ihm. Sie findet Paolo in einer verrammelten Strandbar an der winterlichen Küste Norditaliens. Ihn überwältigt und überfordert das Wiedersehen. Nach Leos plötzlichem Auftauchen hat er Mühe, seine Balance zwischen ihr und seiner neuen Familie zu finden. Zunächst will Leo nur Antworten, doch schon bald sehnt sie sich nach einem Platz in Paolos Leben. Da sie weder Geld noch einen Plan hat, bleibt sie erst mal in dem kleinen Ort. Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto mehr Gemeinsamkeiten entdecken Leo und Paolo. Doch die Realität holt die beiden unweigerlich ein. Als Paolo sich wieder vermehrt seiner jüngeren Tochter zuwendet, reagiert Leo verletzt und wütend. Ein Streit bringt den Schmerz auf beiden Seiten ans Licht, ihre zarte Verbindung scheint zerstört. Mitten im Gefühlschaos beginnen Vater und Tochter, ihre jeweiligen Wahrheiten anzuerkennen, und machen einen kleinen, aber bedeutsamen Schritt in Richtung Akzeptanz. (Berlinale 2025)
MIROIRS NO.3
Wie durch ein Wunder überlebt die Klavierstudentin Laura bei einem Ausflug ins Berliner Umland einen schweren Autounfall. Körperlich unversehrt, aber innerlich aus der Bahn geworfen, kommt sie im Haus von Betty unter, die den Unfall beobachtet hat. Vom ersten Moment an verbindet die beiden Frauen eine tiefe Zuneigung. Laura genießt die mütterliche Fürsorge Bettys, die Arbeit im Garten, die Besuche in der Werkstatt von Bettys Ehemann Richard und ihrem Sohn Max, die gemeinsamen Essen. Es beginnt eine fast unbeschwerte, glückliche Zeit des Zusammenseins, ein Spätsommertraum, dem sich Laura und die Familie nur zu gerne überlassen. Aber da ist etwas, das nicht stimmt, ein tiefer, dunkler Schmerz, der alle vier verbindet und doch unausgesprochen bleibt. Laura spürt, dass sie aus diesem Traum erwachen müssen, um wieder leben und lieben zu können.
Noch lange keine Lipizzaner
„Die Macht geht vom Volk aus“, das steht in der österreichischen Verfassung – doch wer ist das Volk, wenn in Wien mittlerweile über ein Drittel der Bevölkerung nicht wahlberechtigt ist?
Einbürgerung scheint in Österreich ein wahrer „Struggle“ zu sein. So auch für die Regisseurin Olga Kosanović, die, obwohl in Österreich geboren und aufgewachsen, die Staatsbürgerschaft bisher nicht erlangen konnte. In einem Kommentar in einer Tageszeitung zu ihrem Fall schreibt jemand: „Wenn eine Katze in der Hofreitschule Junge wirft, sind das noch lange keine Lipizzaner“. Abgrenzung schafft das Gefühl von Identität und Zusammenhalt: Eines starken Wir-Gedankens. Welcher Identitätsbegriff liegt einer Gesetzgebung zugrunde, die die Gesellschaft in „Wir“ und „die Anderen“ teilt? Ein Film über Zugehörigkeit – und den zweiten Versuch der Regisseurin, (endlich ganz) dazuzugehören. Mit Darsteller:innen und Gesprächspartner:innen wie Toxische Pommes, Judith Kohlenberger, Robert Menasse u.v.a.m
Mit spielerischer Leichtigkeit, Humor und mithilfe vieler Expert*innen lernen wir das Staatsbürgerschaftssystem in Österreich kennen, seine Abgründe, Absurditäten und Tücken. Da stellt sich die Frage: „Wie österreichisch bist du?“ oder „Was ist denn ein echter Österreicher?“ – das Diskussionspotenzial ist enorm!
Seit ein indigenes mexikanisches Dorf sich durch Abwanderung in eine Geisterstadt verwandelt, beginnen die dort Lebenden eine Erfahrung zu simulieren, die sie alle kennen: den illegalen Grenzübertritt in die USA. Sie schlüpfen in die Rolle der US-Grenzpolizei, von Narcos und Schlepper:innen, damit zahlende Tourist:innen sich für eine Nacht wie Migrant:innen fühlen können. Eine Geschichte der Selbstermächtigung oder ein Dorf, das in der Schleife seiner traumatischen Erfahrungen feststeckt?
„El Alberto, 1000 Kilometer von der US-amerikanischen Grenze entfernt, ist Austragungsort einer makabren Simulation. Hier können zahlungswillige Tourist:innen sich einen Eindruck von einem illegalen Grenzübertritt machen – Schlepper:innen, knappe Wasservorräte und fingierte Vergewaltigungen inklusive. Clara Trischler dokumentiert das Event, verwebt es jedoch sensibel und bildstark mit den Erzählungen einer indigenen Gemeinde, die zwischen Traum und Trauma ihren eigenen Weg sucht.“ – DIAGONALE 2024
To Close Your Eyes And See Fire
Beirut liegt in Schutt und Asche. Doch auch nach der Explosion im Hafen der Stadt, dreht sich die Welt weiter. Nur – wie räumt man Trümmer auf, hinter denen viel mehr als ein Unglück steckt? Und wie schöpft man neuen Glauben an eine bessere Zukunft? TO CLOSE YOUR EYES AND SEE FIRE ist ein dichtes Mosaik, das verschiedenste Menschen und deren Leben nach der Tragödie portraitiert: Eine Telefonistin, die beim städtischen Hilfetelefon arbeitet. Eine syrische Familie, die in einer Tiefgarage lebt und aus dem Land zu flüchten plant. Und eine Tänzerin und ein Maler, die ihr Schicksal auf künstlerische Weise zu verarbeiten versuchen.
„To Close Your Eyes and See Fire ist ein aus Bruchstücken zusammengesetztes Porträt, das vom kollektiven Trauma im Moment jener historischen Wirtschaftskrise erzählt, in die der Libanon 2019 stürzte und die das Land nach wie vor beherrscht. Erinnerung, Abwesenheit, Trauer und Protest formen eine neue Lebensrealität, wie Einblicke in den Alltag von Aya, Selim, Yasmin und Mohammads Familie offenbaren. Zwischen die intimen Momentaufnahmen schieben sich Stimmen aus der Ferne: Internationale Fernsehsender berichten über steigende Armut, online verbreiten sich Aufrufe zu Protesten, Handyvideos der Explosion finden ihren Weg unaufhörlich in die Gegenwart. Die Gleichzeitigkeit von Nähe und Ferne ist im Alltag zwischen Ruinen schmerzhaft gegenwärtig: die Dringlichkeit, den Libanon zu verlassen, steht der Sehnsucht gegenüber, zu bleiben und Veränderung einzufordern. Zwischen all den Unvereinbarkeiten: eine Umarmung, der Blick über die Dächer Beiruts und der Wunsch, zu fühlen, zu trauern und sich bewegen zu können.“ – DIAGONALE 2025
Sondervorstellungen 2025
05. August 21:00 Kino wie noch nie – Open Air Augarten – Preview in Anwesenheit der Regie TICKETS 06. August 20:00 & 07. August 21:00 METRO Kinokulturhaus – Preview Screenings TICKETS 5. September Stadtkino Wien – Premiere in Anwesenheit des Teams
LAST of the WILD
LAST of the WILD nimmt das Publikum mit auf eine poetische Reise ins Spannungsfeld zwischen Natur und Zivilisation, dorthin, wo das Wilde noch existiert, gezähmt wird oder sich in neuer Form entfaltet: Die deutsche Raubtiertrainerin Carmen Zander, der WWF-Wildhüter Pavel Fomenko und die mexikanische Körperkünstlerin María José Cristerna setzen sich in ganz unterschiedlichen Lebensentwürfen mit dem Wilden auseinander.
Zwischen Leipzig, der russischen Taiga und Guadalajara in Mexiko stellt der essayistische Dokumentarfilm in eindrucksvollen, poetischen Bildern verschiedene Fragen nach Entfremdung, Kontrolle, Freiheit – und in welchen Momenten sich das Wilde, Ungebändigte in uns selbst noch zeigen kann, wenn wir gleichzeitig den Kontakt zur Natur immer mehr verlieren.
Sondervorstellungen: 05. Juni 19:00 METRO Kinokulturhaus – Kinostart-Premiere in Anwesenheit des Teams – TICKETS 09. Juni 19:30 Votiv Kino – Film & Gespräch – TICKETS 13. Juni 20:00 Admiral Kino – Filmstart + Feminist Friday – TICKETS 13. Juni 20:00 Leokino Innsbruck – Film & Gespräch TICKETS 18. Juni 20:00Admiral Kino – Film & Regiegespräch – TICKETS
Harvest
Sieben Tage wie ein Fiebertraum: HARVEST erzählt die Geschichte eines ruhigen und abgelegenen englischen Dorfes im 17. Jahrhundert. Die Kindheitsfreunde Walter Thirsk, ein zum Bauern gewordener Städter, und Charles Kent, sein naiver Gutsherr, sehen sich mit dem Einbruch der äußeren Welt konfrontiert. Der wirtschaftliche Fortschritt beginnt langsam aber unaufhaltsam die Traditionen des Dorflebens zu zerstören und die Gesellschaft neu zu ordnen.
HARVEST ist eine impressionistische Fabel des Wandels, die eindringlich die Unruhe einfängt, die entsteht, wenn eine langjährige, vertraute Lebensform sich dem Ende zuneigt.
„Harvest“ ist ein Kinoerlebnis, als wäre man in einer Gemäldegalerie in ein Bild gestiegen. Radio Fm4
„Rätselhaft-betörende Fabel der griechischen Star-Regisseurin Athina Rachel Tsangari.“ Kleine Zeitung
„Es ist diese surreale Überhöhung, die dem Film seinen stacheligen Witz verleiht – und den Zuschauer aus der Behaglichkeit historischer Distanz reißt.“ Furche
„Eine Parabel auf die zerstörerische Kraft des Kapitalismus.“ Kurier
„PERLA ist ein erzählerisches Meisterwerk und wechselt gekonnt zwischen sozialkritischem Kommentar und packender emotionaler Erzählung.“ – LOUD AND CLEAR
Wien, 1981. Perla (Rebeka Poláková), lebt als Malerin und alleinerziehende Mutter im Wiener Exil. Seit ihrer Flucht aus der Tschechoslowakei kämpft sie für ein freies, selbstbestimmtes Leben und die Zukunft ihrer Tochter. Ihr gemeinsames Leben an der Seite ihres neuen Partners (Simon Schwarz) gerät in Gefahr, als ihr ehemaliger Lebensgefährte Andrej sie nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis kontaktiert und sie vor einer gefährlichen Entscheidung steht: eine Reise in die kommunistische Tschechoslowakei und damit das Risiko, ihre hart erkämpfte Zukunft und die ihrer Tochter aufs Spiel zu setzen.
Mit PERLA schafft die Regisseurin Alexandra Makarová ein intensives, emotional vielschichtiges Drama, das trotz seiner Verankerung vor und hinter dem Eisernen Vorhang der frühen 1980er Jahre weit über eine historische Erzählung hinausgeht.
„Auf den ersten Blick erzählt PERLA von einer jungen Frau, die von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Tatsächlich jedoch muss sie sich dieser nicht nur stellen, sondern wird von ihr nahezu angezogen.“ – DIAGONALE 2025
Bei der Diagonale wurde PERLA mit dem Publikumspreis geehrt, sowie ausgezeichnet für das Beste Kostümbild und das Beste Szenenbild.
Sondervorstellungen: 29. März 20:15 Diagonale Österreich-Premiere – Tickets 7. April 19:30 Burg Kino Wien – nonstop Kinoabo Preview – exklusiv für nonstop Abonent*innen 8. April 19:30 Das Kino Salzburg – Premiere – Tickets 10. April 20:00 Gartenbaukino Wien – Premiere – Tickets 11. April 20:00 Stadtkino Wien – Kinostartpremiere in Anwesenheit von Regisseurin Alexandra Makarová und Filmteam – Tickets 12. April18:00 KizRoyal Kino Graz – Premiere in Anwesenheit von Regisseurin Alexandra Makarová – Tickets 13. April 13:00 Stadtkino Wien – Film & Sandwich – Tickets 14. April 18:00 Moviemento Linz – Special Screening in Anwesenheit von Regisseurin Alexandra Makarová und Darsteller Simon Schwarz – Tickets 14. April 20:00 Kino Freistadt – Special Screening in Anwesenheit von Regisseurin Alexandra Makarová und Darsteller Simon Schwarz – Tickets 15. April 19:00 Programmkino Wels – Special Screening in Anwesenheit von Regisseurin Alexandra Makarová und Darsteller Simon Schwarz – Tickets 15. April 20:15 Kinola Lambach – Special Screening in Anwesenheit von Regisseurin Alexandra Makarová und Darsteller Simon Schwarz – Tickets 16. April 20:00 Leokino Innsbruck – Premiere in Anwesenheit von Regisseurin Alexandra Makarová – Tickets 17. April 20:00 Votiv Kino Wien – Special Screening in Koop. mit THE GAP – Gespräch mit Regisseurin Alexandra Makarová und Darsteller Simon Schwarz – Tickets Mi, 23. April 19:30 Stadtkino Wien – Feminist Film Club x Sorority mit Regisseurin Alexandra Makarová und Evelyn Höllrigl- Tickets Fr, 25. April 19:00 Admiral Kino – Feminist Friday: In Kooperation mit dem Drehbuchwettbewerb If she can see it, she can be it und FC Gloria- Tickets Mo, 28. April 19:30 Stadtkino Wien – Special Screening in Kooperation mit IWM zum Thema „Vor und hinter dem Eisenen Vorhang“ – Tickets Mi, 30. April 19:30 Admiral Kino – Designing Movies – VÖF Werkstattgespräch zu Szenen- und Kostümbild – Tickets Fr, 23. Mai 19:30Admiral Kino – Feminist Friday mit Buchautorin Maureen Reitinger Buch „MUT“ – Tickets
The End
25 Jahre nachdem der Umweltkollaps die Erde unbewohnbar gemacht hat, sind Mutter, Vater und Sohn in ihrem palastartigen Bunker eingesperrt, wo sie darum kämpfen, Hoffnung und ein Gefühl der Normalität aufrechtzuerhalten, indem sie an den Ritualen des täglichen Lebens festhalten.
Mit THE END präsentiert der Oscar-nominierte Regisseur Joshua Oppenheimer (The Act of Killing, The Look of Silence) ein bewegendes und zutiefst menschliches Golden-Age Musical über eine Familie, die den Weltuntergang überlebt hat.
„Wild und einzigartig. Ein musikalisches Meisterwerk. Bestätigt, dass Joshua Oppenheimer einer der Giganten des modernen Kinos ist“ – The Daily Beast
„Ein kühnes und mitreißendes Erlebnis“ – Screen
„MacKay ist fabelhaft… Swinton ist spektakulär“ – The Guardian
Regiestatement
„Ich möchte, dass meine Filme wie Spiegel sind. Sie sollen das Publikum einladen, überzeugen und manchmal sogar zwingen, sich mit den schmerzhaftesten Wahrheiten auseinanderzusetzen. Das erfordert unweigerlich, dass wir uns unseren Selbsttäuschungen stellen und ihre manchmal furchtbaren Folgen bedenken.
Unsere Fähigkeit, uns selbst zu belügen, ist wahrscheinlich jener verhängnisvolle Makel, der uns zu Menschen macht. Und mit Sicherheit derjenige Makel, der unsere Spezies vernichten wird – es sei denn, wir halten inne und finden den Mut, unsere Lügen als das zu erkennen, was sie sind.“ (Joshua Oppenheimer)
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September & July
Die Schwestern July (Mia Tharia) und September (Pascale Kann) sind so unzertrennlich wie unterschiedlich – während September beschützend und misstrauisch gegenüber anderen ist, blickt July mit Neugier und Offenheit auf die Welt. Ihre Dynamik bereitet ihrer alleinerziehenden Mutter Sheela (Rakhee Thakrar) Sorgen, die nicht weiß, was sie mit ihnen anfangen soll.
Als September von der Schule verwiesen wird, ist July auf sich allein gestellt und beginnt, ihre Unabhängigkeit zu behaupten – was September nicht verborgen bleibt. Die Spannungen zwischen den drei Frauen nehmen zu, als sie in einem alten Ferienhaus in Irland Zuflucht suchen. Dort stellt July fest, dass sich ihre Beziehung zu September auf eine Weise verändert, die sie weder ganz verstehen noch kontrollieren kann – dazu kommt eine Reihe surrealer Begegnungen, die die Familie bis an ihre Grenzen bringen.
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